Bildhauer haben oft eine besondere Vorliebe für den Tanz, denn der menschliche Körper in künstlerischer Bewegung stellt gleichermaßen eine Steigerung der skulpturalen Möglichkeiten wie eine Herausforderung an den bildenden Künstler dar. Wenn ein Bildhauer wie Raymond / Raimondo Puccinelli dann sogar eine Tänzerin heiratet – 1940 die Schwedin Esther Fehlen – ist es erst recht nicht verwunderlich, dass der bewegte Körper im Oeuvre der Skulpturen, gerade aber auch bei den Zeichnungen und Skizzen eine zentrale Rolle einnimmt.
Puccinelli zeichnete unter anderen Katherine Dunham und ihre Tänzer, oder Tina Flade, Hanya Holm und Mary Wigman und ihre Gruppe. Er freundete sich mit Martha Graham an und konnte immer wieder in ihrem New Yorker Studio zeichnen. Trotz vieler Umzüge und einer Flutkatastrophe, die sein Atelier in Florenz an der Piazza Donatello überschwemmte, haben ca. 1.700 tanzbezogene Zeichnungen und Skizzen in Puccinellis Nachlaß überlebt.
Raimondo Puccinellis Familie steht dem Tanz nahe. Sie möchte gerne ein größeres Konvolut dieser Zeichnungen zusammen an einer Stelle unterbringen, wo sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zu Forschungszwecken verwendet werden können. Dieser Ort soll nach dem Willen der Familie – trotz eines aktuell starken Interesses aus den USA – das Deutsche Tanzarchiv Köln sein.
Nicht zuletzt dank des finanziellen Engagements der Freundes der Tanzkunst am Deutschen Tanzarchiv Köln konntedes Deutschen Tanzarchivs Köln konnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen.